Mittlerweile zum dritten Mal startet ich in der Nacht von 17. Auf den 18.11.12 beim KILL50.
KILL steht für „Kein
Es gibt nach Km25 einen Verpflegungspunkt, den man im weiteren Verlauf bei Km46 ein zweites Mal erreicht. Dort kann man auch ein sogenanntes Dropbag liegenlassen, also eine Tasche mit Wechselklamotten.
Die Strecke ist nur spärlich mit Heftzweckgroßen Leuchtpunkten markiert, desweiteren teilt Veruanstalter Michael bei der Anmeldung Kartenmaterial aus und empfiehlt noch die Mitnahme eines GPS Geräts. Die Mitnahme von ausreichend Wasser, Rettungsdecke und Notsignalpfeife ist Pflicht und so laufen alle Teilnehmer mit Laufrucksack.
Ich trug meine Salomon Crossmax 3, meinen Salomon Skin 5 Rucksack, Odlo Beanie, Buff, knielange Knitido Zehensocken, Compress Quads unter einer Gore-Tight, ein langes Skins Shirt und ein kurzärmliges X-Bionic Shirt. Später kam noch eine Pearl Izumi Windjacke dazu. Zur Beleuchtung hatte ich meine Silva Trailrunner Stirnlampe nebst Fenix PD22 dabei.
Noch am Nachmittag hatte ich mein GPS (Garmin Etrex 30) noch auf den Startpunkt eingestellt und anschließend wieder ausgeschaltet. Erst pünktlich zum Start schaltete ich es ein - ich muss ja auch an die Batterien denken, aber dann …
mein Etrex zeigte mir zwar die Strecke an, hatte aber kein GPS Signal. Mein Standort wurde also nicht im Gerät angezeigt. Oh oh - ohne GPS im fremden Wald mit zweifelhafter Markierung bedeutete fast zwangsläufig jede Menge Extrakilometer...
Da der Start mit Michaels obligatorischem Satz: „Es ist 17:00, macht, dass ihr fortkommt!“ freigegeben worden war, mußte ich also laufend und im Schein der Stirnlampe, mit einem Auge auf das GPS und einem auf dem tückischen Trail geheftet das GPS Gerät beackern. Also ausgeschaltet, eingeschaltet, Funktionen aus- und wieder zugeschaltet – nichts, kein Signal.
Jetzt hieß es also: Optionen prüfen.
Zunächst waren ja noch viele beisammen, also Plan eins: An andere Läufer heften und hoffen, dass die den Weg kennen. Das funktionierte gut, hatte aber den Nachteil, dass man nicht unbedingt „sein“ Tempo laufen konnte.
Gleichzeitig Plan zwei vorbereitet: Schonmal versuchen zu erkennen, wo denn der Polarstern ist, wo sich der Mond befindet, um dann bei Bedarf mit Karte und Kompass zu arbeiten. Das ging auch gut – nur zog nach einer Weile Nebel auf – und alle Sterne inkl. Mond waren weg, das war schlecht.
Und immer noch kein GPS Signal.
Bei ca Km15 wollte ich dann an meiner Timex die Nachtlabesefunktion einschalten, bislang nie ein Problem gewesen, aber heute: Die komplette Uhr ging aus! Wiederholtes Drücken bescherte mir dann: 12:00AM, 6.6.2006. Na toll. Allerdings ist die Timex narrensicher und ich konnte – ebenfalls während des Laufens - die Uhr komplett wieder auf die korrekte Zeit, Datum und 24h Anzeige einstellen.
Während ich schon geistig meine Klage gegen Garmin formulierte, zog ich gelangweilt das Etrex wieder hervor und – oh Wunder!- ich hatte Empfang! Ich wußte, wo ich war!
Bei Km25 erreichte ich den Verpflegungspunkt und hielt mich nur einige Minuten auf. Die zweite Runde mit 21Km vergingen zügig, ich fühlte mich gut, erkannte sogar Teile der Strecke wieder. Bei Km47 erreichte ich zum zweiten Mal den Verpflegungspunkt und ließ mir lediglich einen halben Liter Wasser in den Trinkrucksack füllen im Glauben, das sie noch zur Hälfte voll war.
Ein fataler Fehler, den ich später bereuen sollte.
Entgegen meiner sehr schlechten Gewohnheit zuwenig zu trinken, hatte ich diesmal regelmäßig kleine Schlucke genommen und spürte den positiven Effekt. Bis Km 65 lief alles wie am Schnürchen, ich war unter 8 Stunden unrterwegs und voll im Plan. Dann allerdings war das Wasser alle.
Ab Km70 war dann nichts mehr zu machen, ich fühlte mich immer schlapper und bei Km72 überholte mich Thomas Ehmke. Ich freute mich trotzdem, denn bislang hatte er mich immer schon bei Km 55 überholt und zweitens sah ich bei ihm eine halbvolle Flasche! Da er die Strecke entspannt runterjoggte, hatte ich keine Skrupel, ihn nach einem Schluck Wasser zu fragen. Er gab mir auch gleich die Flasche die ich gern auf Ex ausgetrunken hätte. Aber 3 Grad kaltes Wasser auf einen mittlerweile verkrampften Magen wäre nicht schön gewesen und so beließ ich es bei zwei Schlucken. Da Thomas mein Elend nicht mit ansehen sollte schickte ich ihn weiter und dann schleppte ich meinen Kadaver noch bis ins Ziel, wo ich 25 Minuten nach Thomas ankam. Trotz körperlichem Einbruch war ich aber mit 10:23 persönliche Bestzeit gelaufen und so konnte ich entspannt schlafen gehen - mit dem Gedanken im Hinterkopf, eines Tages auch die 10 Stunden Grenze zu brechen...
Aber wie schlugen sich denn nun meine neuen KNITIDO Zehensocken? Ich hatte im Sommer ein neuartiges Testpaar erhalten. Kniehoch, mit Hauptaugenmerk auf Wanderer. Eingearbeitetes Silber sollte die Geruchsbildung hemmen, weitere Features der Socke sind Kompression im Waden- und Spannbereich, sowie eine Polsterung am Schienbein.
In Italien testete ich im Sommer bei 35 Grad die Geruchsbildung indem ich den Socken bei drei aufeianderfolgenden Läufen trug. Natürlich waren die Socken völlig verdreckt, aber erstaunlicherweise konnte ich tatsächlich keinen Schweißgeruch feststellen! Leider ließ sich bislang der Test nicht wiederholen, da meine Frau die Socken immer fand und wusch, so kann ich in dieser Hinsicht kein Langzeitergebnis liefern, aber selbst wenn der Effekt nach einigen Wäschen noch 50% beträgt, ist die Geruchshemmung hervorragend.
Die Kompression der Wade empfand ich als angenehm, sie reicht aber nicht an eine Kompression heran, wie ich sie von speziellen Produkten kenne.
Die vordere Polsterung durch eine Art 3D Strick war für mich irrelevant, da ich keine Stiefel trug. Natürlich zeigten sich nach dem Ausziehen Riefen an der gepolstreten Stelle des Schienbeins, weil ja auf der Rückseite des Strumpfs die Wadenkompression für eine festen Halt sorgte. Insgesamt trug sich derStrumpf am Unterschenkel angenehm fest an.
Fazit:
Warme und fest umschlossene Waden,eingebaute Blasenminimierung durch unübertroffenes Zehensockenfeeling und durch geschlossene Kompression im Spann ein fester Tragekomfort, ein Top Begleiter für kalte Läufe!
Allerdings hat der MTS einen entscheideneden Trumpf für Trailrunner im Ärmel: Die gummierte Sohle hält den Strumpf bombensicher am Fuss unf läßt ihn auch im Extremsituationen nicht verrutschen. Deshalb würde ich in warmen Bedingungen als Trailrunner eher zum MTS greifen. Der Wanderer aber, oder der Winterläufer findet in dem Kniestrumpf einen großartigen Begleiter.
Mein idealer KNITIDO Trailrunning Strumpf?
- Hätte die gummierte Sohle des MTS
- Hätte denn Kompressionsspann des Kniestrumpfs (ist zwar weniger luftig, hält aber mehr Dreck draußen
- Hätte ein längeren, über den Knöchel reichenden Schaft mit Kompression
- Hätte hinten im Achillesbereich eine kleine Verlängerung, um ihn beim Anziehen gut zu greifen
- Ja zu Silber, denn, obwohl der Strumpf nach dem Lauf völlig verdreckt ist – dank Silber kann er zur Schmutzlösung schonender durchgespült werden, hält dadurch länger und riecht trotzdem nicht.